Vor und nach der Operation

Vor der Operation:

Vor einer Brustrekonstruktion sollte ein ausführliches Aufklärungsgespräch mit Ihrem behandelnden Chirurgen erfolgen. Hier sollten alle Fragen zur Operation, mögliche Risiken und Komplikationen, sowie die Vorbereitung auf die Operation und die Nachbehandlung restlos beantwortet und besprochen werden.
Da es sich speziell bei einer Brustrekonstruktion mit Eigengewebe um eine längere und körperlich oftmals belastende Operation handelt ist es hier besonders wichtig dass sie als Patientin Ihrem behandelnden Arzt vertrauen können und sich bewusst sind was auf sie zu kommt.

Nikotinkonsum und Alkohol erhöht das Risiko von intra- sowie postoperativen Komplikationen, weshalb der Konsum nach Möglichkeit vor der Operation schon deutlich eingeschränkt werden sollte.

Bei bestehender blutverdünnender Medikation muss gegebenenfalls eine Überbrückung mit niedermolekularem Heparin erfolgen – besprechen Sie sich diesbezüglich rechtzeitig mit dem Hausarzt oder Operateur.  Schmerzmedikamente mit enthaltener Acetylsalicylsäure sollten 10 Tage vor Operation nicht mehr eingenommen werden.

Unter Antihormoneller Therapie (z.Bsp.: Tamoxifen) besteht eine erhöhte Neigung zur Thrombose, weshalb vor Brustrekonstruktion ebenfalls ein rechtzeitiges Absetzen empfohlen wird.

Falls die Neigung zur Bildung blauer Flecken durch Bagatellverletzungen oder rezidivierendes Zahnfleischbluten etc. besteht, sollte die Abklärung einer evtl. angeborenen Gerinnungsstörung erfolgen.

 

Nach der Operation:

Das Risiko für Durchblutungsstörungen oder Thrombosen in den angeschlossenen Gefäßen des Eigengewebes ist in den ersten 5 Tagen am höchsten und sinkt von Tag zu Tag exponentiell ab. Nach der Brustrekonstruktion mit Eigengewebe werden die Patientinnen üblicherweise für 1-2 Tage auf einer Zwischen-Intensiv-Station / Intermediate-Care-Station überwacht. Hier kann mit Hilfe von verschiedensten Überwachungsgeräten sowie durch eine größere Zahl von Schwestern und Ärzten pro Patient, eine intensivere Überwachung gewährleistet werden, um mögliche Komplikationen rechtzeitig abfangen zu können.
Nach üblicherweise 2 Nächten eine Verlegung auf die allgemeine Station möglich. Hier liegt der Fokus dann auf einer intensiven Mobilisierung und fortschreitenden Erholung von der langen Operation. Die insgesamte Dauer des stationären Aufenthalt liegt meistens bei +/- 10 Tagen.

Nach der Entlassung in die ambulante Nachsorge kann bald mit einer Lymphdrainage und gegebenenfalls mit pyhsiotherapeutischer Beübung begonnen werden. In manchen Fällen macht auch eine Anschlussrehabilitation in einem Reha-Zentrum Sinn. Die Möglichkeit eine Reha zu machen hängt davon ab ob für die vorangegangene Brustkrebsoperation bereits eine Reha oder Anschlussheilbehandlung von der Krankenkasse genehmigt wurde. Diese Frage kann während dem stationären Aufenthalt mit Ihrem Stationsarzt und dem Sozialdienst beantwortet werden.

Mit einer angleichenden Bruststraffung der Gegenseite bzw anderen Folgeoperationen (Umformung, Brustwarzenrekonstruktion, etc.) sollte frühestens nach 3-4 Monaten begonnen werden, da sich die rekonstruierte Brust in dieser Zeit in Ihrer Form und Größe, auf Grund der Abschwellung und einsetzenden Schwerkraft noch verändern wird. Die Planung der weiteren notwendigen operativen Schritte bis zur abgeschlossenen Wiederherstellung der Brust können gemeinsam in der Sprechstunde mit Ihrem Operateur besprochen und geplant werden.